Nachhaltigkeit ist nicht erst seit dem großen Thema Klimawandel und seit dem Wandel der Gesellschaft zu aufgeschlossenen und vor allem aufgeklärten Konsumenten ein Thema. Jedoch wird die Nachhaltigkeit immer wichtiger, auch und vor allem im Geschäft zwischen Unternehmen (Business to Business, kurz: B2B). Denn die Verbraucher im B2C Geschäft (Business to Customer) suchen sich nicht nur Firmen für Dienstleistungen und Güter heraus, die selbst nachhaltig agieren, sondern vor allem auch jene, die ihre Geschäftspartner, Zulieferer und andere Partner zur wirtschaftlichen und ressourcentechnischen Nachhaltigkeit anhalten.
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Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit fürs Image
Auch wenn Unternehmen die Nachhaltigkeit nur für den Leumund fordern und fördern, so ist das Ergebnis schon einmal ein positives. Denn wird auf die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit der Unternehmung geschaut, dann profitieren nicht nur aufmerksame Kunden davon. Auch die Wirtschaft an sich kann diesen Wandel gut vertragen, der gerade im B2B Bereich vonstattengeht. Ein Beispiel für Vorreiter bei diesem Thema ist das Versandhandelsunternehmen Takkt AG (Kaiser+Kraft).
Das 1945 von Helmut Kraft und Walter Kaiser ins Leben gerufene Unternehmen ist in Europa und Amerika tätig, wo per Versandhandel und aktuell natürlich vor allem via eCommerce Firmen mit industrietechnischen Gebrauchsgütern versorgt werden; auch im Bereich des Arzneimittelhandels ist das Unternehmen großflächig tätig. Zudem gibt es noch weitere Subfirmen für andere Marktbereiche. In den einzelnen Abteilungen aber hat Kaiser+Kraft bereits 2014 einen Lieferanten-Kodex eingeführt.
Lieferanten und weitere Partner müssen nachhaltig agieren
„Es gab keine konkreten Firmen als Vorbilder für uns in diesem Projekt. Vielmehr geht es darum, international anerkannte Standards bei Umweltschutz und sozialen Themen in der gesamten Lieferkette zu implementieren und die Einhaltung zu überwachen. Gleichzeitig sollen Verbesserungspotenziale gemeinsam mit den Lieferanten identifiziert und Maßnahmenpläne verabschiedet werden“, sagte Georg Welte, der Projektmanager Corporate Internal Audit and Consulting der Takkt AG, damals.
Durch einen sogenannten Nachhaltigkeits-Check werden die einzelnen B2B-Partner überprüft. Diese müssen einen Online-Fragebogen ausfüllen, in dem insgesamt 21 Kategorien abgehandelt werden. Diese betreffen die soziale Verantwortung des Partners, das ökologische Handeln und weitere wichtige Punkte. Außerdem bekommen die Lieferanten die Möglichkeit, zusätzliche Dokumente einzureichen. Dazu können Testberichte unabhängiger Institute, Zertifikate oder Auszeichnungen gehören.
Nachhaltigkeit im eCommerce ist auch ein wichtiges Thema
Schon alleine beim Betrieb der eigenen Webseite können Firmen einen grünen Eindruck hinterlassen. Vielmehr werden aber eCommerce Firmen von ihren Kunden kritisch betrachtet, die Güter und Dienstleistungen im Netz anbieten. Von den angebotenen Produkten, deren Ausführungen und Inhaltsstoffen hin über den Versand bis zur Entsorgung der Verpackung ist hier vieles gefragt. Einige Verbraucher sind ganz streng und wollen keinen Versand mit Blasenfolie, sondern lediglich mit recyceltem Papier als Stoßschutz für die Ware.
In Zeiten von Social Media und Shitstorms ist auch die Ehrlichkeit ein großes Kriterium für Kunden von Internethändlern. In einer aktuellen Umfrage des IFH Köln kam zum Beispiel das Ergebnis hervor, dass 91,2 Prozent der Befragten einen ehrlichen Umgang in der Kundenkommunikation wollen. Zudem setzen 90,9 Prozent darauf, dass es keine irreführenden Versprechungen gibt. Auch wollen viele Kunden von Internetversandhäusern, dass die bestellten Produkte nicht einzeln, sondern in einem (möglichst kleinen) Karton geliefert werden – auch wenn das länger dauert. In der besagten Umfrage sprechen sich überdies 87 Prozent für die Nutzung gebrauchter Verpackungen aus.
Fazit zum Thema
Bei der Einführung von ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Maßnahmen sowie bei der Umstellung auf nachhaltige Lieferanten und andere so handelnde B2B-Kontakte kann ein gewisser Aufwand auf Firmen zukommen; auch finanziell. Im Nachgang aber lohnt sich das Vorgehen, da Kunden die Firma – vor allem, wenn sie ihre Maßnahmen offen und transparent kommuniziert – im Gedächtnis behalten, stärker frequentieren und auch eher weiterempfehlen.