Im Samsung Galaxy Note7 lagen im Hinblick auf den Smartphone-Markt alle Hoffnungen des Herstellers aus Korea. Doch das übereilte Vorgehen, um noch vor Apple abliefern zu können, brach dem Unternehmen – sieht man sich die aktuellen Prognosen an – fast das Genick. Nach einem umfangreichen Austauschprogramm werden nun alle Samsung Galaxy Note7 Modelle eingestampft. Ein starker Unternehmensverlust steht Samsung ins Haus; vom aktuellen und kommenden Image-Schaden ganz zu schweigen.
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Aktuell werden Galaxy S7 Nutzer benachrichtigt
Nutzer des Samsung Galaxy Note7 werden schon vermittels Push-Nachrichten und E-Mails dazu aufgefordert, ihr Gerät auszuschalten, nicht zu nutzen und zurück an Händler bzw. den Hersteller zu geben. Nun werden Push-Nachrichten an Galaxy S7 Nutzer geschickt, welche aussagen, dass mit dem Gerät alles in Ordnung ist und es weiterhin wie gehabt genutzt werden kann. Laut Todd Haselton soll das die Zielgruppe beruhigen, die sich im Hinblick auf die Sicherheit ihres Galaxy-Geräts nicht sicher ist, da es auch „eine 7 im Namen hat“.
Komplette Entsorgung von 2,5 Millionen Geräten – warum?
Einen Image-Schaden hat Samsung nun schon weg, das ist klar. Doch kann und sollte sich das Unternehmen noch einen zweiten leisten? Besser nicht; dennoch steuert es geradewegs darauf zu. Und wieder sind vorschnelle Entscheidungen der Grund. Denn um das Thema Note7 ein für alle Mal zu begraben, sollen die entsprechenden Geräte nun millionenfach verschrottet werden.
Eine bewusste Entscheidung gegen das Ausschlachten respektive Upcyclen der Geräte, welche etliche (seltene) Rohstoffe enthalten, die – sollten sie nicht verschmort sein – uneingeschränkt genutzt werden könnten. Sogar ganze Bauteile wie Displays, CPUs und dergleichen könnten weiterverwendet werden. Einen umfangreichen Kommentar zum Thema liefert Nico Ernst.
Verlust von rund 2,407 Milliarden Euro oder sogar mehr
Die Aktie von Samsung erlebt derzeit eine sagenhafte Berg-und-Tal-Fahrt. Keine schlechte Gelegenheit für Trader, die auf lange Zeit planen. Denn bei einem aktuellen Tief können sie sich einkaufen (aber auch das kostet mehrere Hunderter, da die Aktie per se sehr stark ist) und dann darauf hoffen, dass der Wert mit dem Galaxy S8 wieder nach oben schnellt. Davon aber erst einmal unberührt bewegen sich die Prognosen zu den Verlusten in den kommenden Quartalszahlen.
Auf news.samsung.com kann man nachlesen, dass Samsung nach eigenen Angaben für Q4 2016 und Q1 2017 einen Verlust von mehr als 3 Trillionen Won schätzt, was etwa 2,407 Milliarden Euro entspricht. Dabei soll das Q4 2016 zwei Drittel des Verlusts hervorbringen, das Q1 2017 das restliche Drittel. Um einen Ausgleich zu schaffen, soll der Vertrieb des Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge ausgeweitet werden.