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Der Begriff Valutierung – was bedeutet er?
Die Valuta oder auch die Wertstellung zeigt das Datum, ab dem eine Gutschrift wirksam wird. Das Buchungsdatum zeigt nur Kontobewegungen, die Valutierung zeigt den wirklichen Kontostand. So wird dieser Begriff beispielsweise bei der Auszahlung eines Darlehens verwendet. Man versteht darunter das genaue Datum, an dem eine Gutschrift verzinst wird und eine Lastschrift endet.
So kann ein Valutdatum vom Buchungsdatum abweichen. Dann kann es sein, dass eine Scheckeinreichung taggleich gebucht wird, die Verzinsung aber erst bis zu zwei Tagen später beginnt. Der Grund ist darin zu suchen, dass die Bank bei der das Konto geführt wird, den Scheckbetrag von der anderen Bank des Scheckausstellers einziehen muss. Ebenso hängt die Verfügbarkeit einer Gutschrift von der Valuta ab. Die Valutierung ist wichtig bei der Zinsberechnung. Dieses Datum gibt an, wann eine Verzinsung beginnt und wann sie endet. Dadurch kann eine Situation entstehen, dass der Kontoinhaber Überziehungszinsen bezahlen muss, wenn er den Betrag abhebt, der zwar seinem Girokonto gutgeschrieben war, aber valutenmäßig noch nicht gebucht war.
Valutierung im Finanzbereich Kredite
Im Kreditbereich bedeutet eine Valutierung, wann der beantragte Kredit zur Auszahlung gelangt. Damit der Kredit ausbezahlt werden kann, muss der Kreditnehmer verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Da sind die Vorlage von vereinbarten Unterlagen und die Unterzeichnung des Kreditvertrages durch den Kreditnehmer. Werden alle Auszahlungsbedingungen erfüllt, kann der Kredit ausbezahlt werden und es wird von einer Valutierung des Kredites gesprochen. Wurden für einen Kredit Sicherheiten vereinbart, so ist die Vorlage dieser Sicherheiten eine Bedingung zur Valutierung. Die Valutierung kann aber auch Bedingung sein, Daten zur Einschätzung der wirtschaftlichen Lage vorzulegen. Das können Lohn- oder Gehaltsabrechnungen sein als auch Kontoauszüge. Bei Selbständigen wird neben dem unterschriebenen Kreditvertrag betriebswirtschaftliche Auswertung, Kontoauszüge, Einkommensteuerbescheide als auch eine Gewinn- und Verlustrechnung benötigt. Ein Kredit wird auf das Girokonto oder auf ein bestimmtes Kreditkonto ausbezahlt. Auch eine Barauszahlung ist möglich. Nach dem Tag der Valutierung kommt es zur Anrechnung der Zinsen auf den Kreditbetrag.
Valutierung und Grundschuld
Einhergehend mit einer Grundschuld gibt es dafür zwei Bedeutungen. Zum einen: Die Valutierung einer Grundschuld sagt aus, dass eine zu sichernde Forderung zugrunde liegt. Mit der Valutierung eines Immobilienkredites wird auch die Grundschuld valutiert. Sie zeigt dann den Wert, der noch nicht bezahlt ist. Wer beispielsweise als Immobilienbesitzer einen Kredit benötigt, der hat gute Voraussetzungen. Er kann einen Kredit damit besichern, idealerweise gibt es dann eine Kreditsicherheit mit der Grundschuld. Eine eingetragene Grundschuld sollte nicht gelöscht werden, da sie immer wieder für neue Kredite genutzt werden kann, wenn der Ausgangskredit zum Immobilienkauf abbezahlt ist. Im Zusammenhang Grundschuld und Kredit taucht dann der Begriff Valutierung auf. Bei einem Kredit handelt es sich um die Wertstellung, das Datum der Auszahlung. Die Grundschuld hingegen bezieht sich auf die Höhe des aktivierten Werts der Besicherung. Das bedeutet, dass mit der Valutierung, also der Auszahlung des Kredites, die Grundschuld in derselben Höhe valutiert wird. Der Kredit liegt somit der Grundschuld zugrunde.
Unterschiedliche Valutierungen
Bei der Kreditauszahlung können Kreditnehmer unterschiedliche Valutierungen wählen. Dabei erfolgt die Auszahlung als Einmalzahlung zum Beginn der Laufzeit. Es gibt aber auch noch andere Optionen. So stellt der Abrufkredit bei einer Baufinanzierung eine besondere Art der Valutierung dar. Die Kreditsumme wird schrittweise in Teilbeträgen ausbezahlt. Der Kreditnehmer kann hierbei von einigen Vorteilen profitieren.